Donnerstag, 4. Juni 2015

Von Neustadt an der Waldnaab nach irgendwo in Bella Italia

Es war alles dabei, von heller Begeisterung bis zum absoluten Unverständnis. Mit der Vespa nach Italien? Alleine? Zwei Wochen? Wohin? Was, keine genaue Planung? Spinnst du?

Ja, im Sommer, alleine und ohne Tourenplanung. Das ist meine Devise für dieses kleine Abenteuer. Vor allem der letzte Punkt wird von allen Foren als ein "No Go" definiert. 

Ich bin mir nicht ganz sicher, warum ich das mache. Das Offensichtliche ist natürlich der Easy-Rider-Drang eines in die Jahre gekommenen Teenagers. Vespa statt Harley. Freiheit - Abenteuer - und eben L'Italia! Das nicht Offensichtliche? Raus aus den Zwängen , etwas einfach mal komplett anders machen, als es einem als "vernünftig" vorgegeben wird. Ich war überrascht, wie vielen kleineren und größeren Ängsten ich unterlegen war und noch bin und wie diese mich in meinem Handeln jeden Tag beschränken. 

Also genau darum geht es. Ängste überwinden, das Leben spüren, alles auf mich zukommen lassen. Nicht wissen, wo genau die Reise hingeht, nicht wissen, wem man begegnet, wo man Nachts schläft, welche Orte man sieht, mit wem man die Tage und Abende verbringt. So wie das Leben, das ist auch nicht planbar. Es passiert einfach.

Die etwas subtileren "Fragen", die ich mir so stelle sind aber auch, ob ich meine Vespa mit dem Gepäck einfach irgendwo stehen lassen kann, wenn ich mir das Innere einer Sehenswürdigkeit anschaue und ob morgens auch noch alles dran ist, wenn ich weiterfahren möchte. Tja. Das ist also für mich der ultimative Test um die Grenzen zwischen Naivität und ganz normalem Menschenvertrauen neu zu definieren.

Um Missverständnisse zu beseitigen. Ein klein wenig habe ich mich schon vorbereitet. Ich nehme Zelt, Isomatte und Schlafsack mit, um mehr Optionen für die Nacht zu haben. Wild Campen ist in Italien allerdings nicht erlaubt und wird auch mit recht hohen Geldbußen belegt. Man kann aber einfach fragen, ob man bei jemandem im Garten für eine Nacht sein Zelt aufschlagen darf. Auch wasserdichte Gepäcktaschen habe ich. Die Vespa bekommt auch noch einen Kundendienst vorher. Einen Ersatzreifen, wie mir ein Freund anriet, werde ich aber nicht mitnehmen. Das wäre ja so, als ob ich mir in Deutschland eine Flasche Chianti ins Gepäck packe um damit dann nach Italien zu fahren. Mit Couchsurfing bin ich nun auch vertraut. Profil ist angelegt und ein erstes Übernachtungsangebot ist schon eingegangen. Also Verona ist somit automatisch zum Bestandteil meiner Reise geworden. Darüber bekomme ich hoffentlich nicht nur eine Schlafgelegenheit, sondern vor allem auch die Möglichkeit, mehr über die jeweiligen Orte und Menschen zu erfahren.

Ende Juni 2015 geht es los. Stay tuned.




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