Sonntag, 12. Juli 2015

Couchsurfing rules - what a great idea!

Ich hatte ja in einem der vorherigen Blogeinträge versprochen, meine Couchsurfing Erlebnisse hier nochmal abschliessend zu reflektieren.

Was ist Couchsurfing?

Für die, die jetzt keine Ahnung haben worum es überhaupt geht, eine kurze Darstellung aus meiner persönlichen Sicht. Couchsurfer nehmen als Gast und/oder Gastgeber am weltweiten, nicht kommerziellen Netzwerk teil. Der Sinn dabei ist es, meist neben einer Übernachtungsmöglichkeit für einen kurzen Zeitraum von 1-2 Tagen auch etwas mit den Gästen zu unternehmen. Es geht um den internationalen Austausch und darum andere Menschen aus anderen Kulturen kennenzulernen. Die Unternehmung kann alles Mögliche sein, von einem gemeinsamen Drink, Abendessen, aber auch einer Besichtungstour durch die lokale Gegend oder ein Treffen mit Freunden.

Wie kommen Gast und Gastgeber zusammen?
Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Kenne ich meine Reiseroute und Termine, kann ich einen "Public Trip" einstellen und Gastgeber in der Zielstadt erhalten eine Mail mit meiner Anfage,können sich melden und mir eine Couch oder auch nur ein Treffen anbieten. Ich habe das für meine ersten beiden Stationen Innsbruck und Verona so gemacht. Und für Verona ein und für Innsbruck zwei Angebote erhalten.

Diese Version erlaubt eine Planung und ich weiß etwas vorher schon, ob ich eine Übernachtungsmöglichkeit habe und kann Alternativen einplanen.

Ab Verona hatte ich keine genaue Zielroute mehr und probierte die zweite Variante aus. Morgens beim Cappu habe ich mir mit dem Finger auf der Google Landkarte einen Ort ausgesucht. In diesem Ort kann ich mir dann registrierte Gastgeber (Host) ansehen und gezielt kontaktieren und um eine Couch bitten.

Hierbei möchte ich einige Tipps geben:

- benutzt die Filter

- ein Kontakt innerhalb eurer Altersgruppe ist erfolgsversprechender, ältere Hosts geht auch, aber Studenten haben selten Bock auf einen alten Sack wie mich!

- gleichgeschlechtlich funktioniert besser, falls ihr männlich seid; ein Eintrag eines italienischen Gigolos hatte in Fettbuchstaben und Capitals angemerkt ONLY WOMEN! Das ist dann schon fast eindeutig ;-)

- kontaktieren von Hosts, die in den letzten zwei Wochen oder länger nicht aktiv waren, funktioniert kurzfristig überhaupt nicht

- lest die Profile vorher durch und nehmt persönlichen Bezug auf einen Punkt, der euch interessiert; wenn ihr Kontakt aufnehmt, beschreibt das Besondere an eurer Reise und was ihr vorhabt

- versucht immer mindestens zwei Nächte zu bleiben, sonst wird es sehr stressig! Man sieht auch sonst nicht viel vom jeweiligen Ort.

- besorgt euch eine lokale Sim Karte. Wiederholte Kommunikation ist sehr wichtig. Gut ist es nach Zusage der Couch auch die Anreise nochmal anzukündigen und auch nochmal, wenn die Uhrzeit besser bekannt ist, wann man genau vor der Tür stehen wird.

Ich habe für Modena innerhalb von 10 Minuten eine Couch bekommen, dass ist aber ungewöhnlich.

Was funktioniert eher weniger gut?
Ich kann hier bisher nur erste Eindrücke wiedergeben, da ich noch nicht wirklich eine große Anzahl von Couchen in Anspruch genommen habe.



Mein Eindruck ist, dass es

- in touristischen Hochburgen mit eine Couch schwieriger wird, da Angebot und Nachfrage auseinander klaffen. Ich kann hier nur für meine Altersgruppe 45-55 sprechen. NewYork oder Rom sind hier eher schwierig. Hier steigt auch oft das "Mißbrauchspotential". Couchsurfing sollte nicht primär als "kostenlose" Unterkunft verstanden werden. Ein Gastgeschenk oder eine Einladung des Hosts zu einem Abendessen sollte auf jeden Fall stattfinden. Es gibt hier tatsächlich Gäste, die sich darüber beschweren, dass Sie morgens mit dem Gatgeber das Haus verlassen müssen! Wenn sich sowas häuft, verliere ich natürlich die Lust daran eine Couch anzubieten!!!

- südlicher in Italien nicht so gut funktiniert und das Couch Angebot abnimmt.

- mehr registrierte Hosts im Studentenalter gibt und das Angebot mit zunehmendem Alter abnimmt. Eventuell eine Frage der abnehmenden Flexibilität mit "fremden" Menschen seinen sehr persönlichen Lebensraum zu teilen.

Was fand ich toll?
Ich was ja als Alleinreisender unterwegs. Mit Couchsurfing habe ich sofort Anschluss und bin nicht in einer fremden Region alleine. Für mich war das der wichtigste Punkt beim Couchsurfen. Couchsurfer sind herzensoffene Menschen mit großem Interesse an anderen Menschen und der großen weiten Welt. Ich werden mit allen in Kontakt bleiben und habe eventuell auch den Beginn der einen oder anderen Freundschaft erlebt.

Man kann auch aktuelle Eventsin der jeweiligen Region finden, um andere Couchsurfer zu treffen. Hier hatte ich allerdings in Rom den Eindruck, dass die Grenze zur kommerziellen Nutzung überschritten wurde. Manche nutzen die Events auch einfach nur Regional um anderen Menschen kennenzulernen.

Danke!
An diese Stelle möchte ich mich ausdrücklich bedanken bei Theresa, Thomas, Franco und Claudio für eure besondere Gastfreundschaft. Meine Couch steht euch jederzeit zur Verfügung, auch wenn ich nicht gerade in einer Stadt mit touristischer oder internationaler Bedeutung lebe. Aber ich gebe euch meine Zeit für ein tollen Beisammensein.

Ich werde das auf jeden Fall wieder machen!
Ciao


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